Indoor tennis courts in Gstaad closed for private event
07.01.2010 BusinessOpen letter by Victor Dial
Dear Mr. Kunz,
This will confirm the points I raised with you in person during our very cordial meeting on January 5 during which I complained that the indoor tennis courts had been closed for 18 full days (January 4-21) for a joyful private event.
Tennis players are obviously unable to play outside during winter. Believe it or not, there are actually quite a few of us in Saanenland, and during winter we must have indoor courts to enjoy our sport: we are willing to pay high high-season court rental fees for the privilege. School children; retirees; local working people; people from all walks of life regularly use these courts. For me personally, tennis is my major sport: I play three or four times a week for my pleasure and for my training, so this is a real disruption to my life. I know I speak for a number of others who share my point of view, but (perhaps more polite than me) are reluctant to speak out.
I realise that the courts are closed at other times, usually for just a few days: the Menhuin Festival, Country Night, and the Gstaad Fair, come to mind. But these are public events, open to all (at a price), and take place during the summer months when we can play on the many outdoor courts in the area.
I understand that the Sportzentrum facilities belong to the commune, but are managed privately by you. Are you free to use the space as you see fit? What is your obligation to provide indoor tennis (or badminton)? If it’s more profitable to use rent the space for commercial purposes, what’s to stop you from converting the space into, for example, a convention center?
The availability of year-round tennis is one of the many features that make Saanenland attractive to residents and visitors. Not many winter resorts offer this option: during the recent rainy Christmas holidays when there was little skiing available people flocked to the courts -- they were full all the time.
I submit that all involved in the planning of this private party should have considered the disruption to the lives of residents and visitors it would cause: there were other alternatives available, especially with an unlimited budget.
I’m all for privatized management, and I understand all about budgets and profit, but in the case of an important sporting and touristic asset belonging to the Commune -- presumably for the benefit of the general public -- it should be clear that the indoor tennis courts should be used for tennis, first and foremost. This point should be clarified, and if so, perhaps some good will have come from all of this.
Again, thank you for your courtesy in receiving me, and I wish you a Happy New Year.
Victor Dial
Auswuchs des Reichtums - Leserbrief von Niki Rommel
Vom 3. bis 21. Januar 2010 ist die Tennishalle in Gstaad für einen Privatanlass, nämlich für eine Hochzeit, gesperrt. Eine Woche für den von auswärtigen Arbeitskräften durchgeführten Aufbau der Dekoration, eine Woche für die Hochzeitsfestlichkeiten und vier Tage für die Abbau- und Aufräumarbeiten. Dass die zuständigen Behörden der Gemeinde, Hauptaktionärin der Sportzentrum AG, dem Direktor das grüne Licht für diese Vermietung gaben und damit eine für Chalet-, Hotelgäste, Einheimische und für den Tourismus allgemein wichtige Anlage unzugänglich machen, ist schwer verständlich. Sind wir jetzt wirklich so weit gekommen, dass wir eine Sportanlage schliessen müssen, um den der Fantasie entstammenden Wünschen eines einzelnen Gastes gerecht zu werden? Manna ist die sagenhafte Speise, die den Israeliten auf ihrer 40-jährigen Wanderschaft durch die Wüste als Nahrung diente. Nur noch dem Gott Manna zu dienen, der im Volksmund das Lechzen nach Geld bezeichnet, ist mit unserem Werbeslogan «Gstaad, come up – slow down» nicht mehr vereinbar. Man darf sich mit Recht fragen, warum eine Hochzeit eine ganze Woche gefeiert werden muss und ob dies dem Image von Gstaad dienlich ist. In Indien gehören tagelange Hochzeitsfeiern zu den Bräuchen, aber bei uns wird es als unüblich und übertrieben empfunden. Man hört doch immer wieder, dass Gstaad nur noch ein Tummelplatz für die Superreichen ist. Wir gehen mit derartigen Auswüchsen in die falsche Richtung und ich verstehe die erboste Reaktion unter den Stammkunden der Tennishalle.
NIKI ROMMEL, GSTAAD
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Stellungnahme von Ruedi Kunz, Geschäftsleiter Sportzentrum
Werter Niki, im Grundsatz sind deine Gedanken richtig und ich kann dir als «Sportler» nur zustimmen! Es gibt aber aus meiner Funktion als Geschäftsführer der Sportzentrum AG ein paar Gründe, welche uns zu einer Vermietung bewogen haben:
• Während des «Januarlochs» wurde im Durchschnitt der letzten Jahre nicht allzu viel Tennis gespielt, deshalb können wir mit einer Vermietung wesentlich mehr Geld generieren.
• In der Tennishalle werden mehr als 50% des Umsatzes von den Events und Veranstaltungen erwirtschaftet. Nur mit dem Verkauf von Hallenplätzen hätten wir auf der Kostenstelle Tennishalle einen grossen Verlust. Durch diesen einmaligen Anlass können wir das Betriebsergebnis verbessern.
• Im Sportzentrum sind die Betriebskosten primär durch das Hallenbad sehr hoch, ich habe die Aufgabe vom Verwaltungsrat bekommen, alle Anlagen möglichst gut auszulasten, damit die Betriebsbeiträge gerechtfertigt sind. Ohne solche meist fast einmaligen «Spezialevents» wäre der Aufwand der Gemeinde noch grösser. Seit letztem Herbst erarbeiten wir in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Saanen eine Strategie aus: «Wie weiter mit dem Sportzentrum Gstaad?» (Investitionen und Betrieb in den nächsten 10 Jahren.) In den nächsten Monaten stehen auch Hearings mit Interessensgruppen (unter anderem auch dem Tennisclub) an. Bis Ende 2010 sollte nachher klar sein, was vom Sportzentrum Gstaad erwartet wird und wer welche Kosten zu tragen hat. Diese Strategie sollte nachher in einen Leistungsauftrag münden, damit wir auch die Kosten im Griff haben. Lieber Niki, ich hoffe, dass du und auch die betroffenen Tennisspieler den Entscheid akzeptieren könnt und versteht, dass auch wir als Sportzentrum Gstaad AG im Zugzwang sind, das Unternehmen möglichst kostendeckend zu führen.
RUEDI KUNZ

